Als Forscher mit Erfahrung in der Automobilindustrie freue ich mich, dass der vollelektrische Explorer von Ford endlich in Europa vom Band läuft. Die Umstellung auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) war ein mutiger Schritt, der jedoch mit dem allgemeinen Branchentrend hin zu dieser kostengünstigen Chemie übereinstimmt.
Die lang erwartete vollelektrische Version des Explorer-SUV von Ford wurde in Köln, Deutschland, hergestellt und stellt einen großen Erfolg für Fords europäische Sammlung von Elektrofahrzeugen (EV) dar. Ursprünglich war die Veröffentlichung geplant, die Produktion wurde jedoch verschoben, um den Übergang von Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien (NMC) zu Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) zu erleichtern. Folglich bietet der Explorer jetzt eine verbesserte Haltbarkeit und einen günstigeren Preis, beginnend bei etwa 46.500 €.
Die Batterie in unserem Design wird jetzt auf LFP umgestellt, was einer breiteren Branchenverlagerung hin zu dieser kostengünstigen Chemie entspricht. Europäische Automobilhersteller nehmen diesen Trend gerne auf. Jochen Bruckmann, Leiter der Endmontage bei Ford, betonte, wie wichtig es sei, den Verbrauchern die fortschrittlichste Technologie zur Verfügung zu stellen, auch wenn dies zu einer sechsmonatigen Produktionsverzögerung führe.
Der Explorer, der die MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns nutzt, ist Fords sparsamste Elektrofahrzeugoption in Europa. In verschiedenen Märkten kostet er mindestens 3.000 Euro weniger als der Mustang Mach-E. Zunächst ist er mit einem 84-Kilowattstunden-LFP-Akku ausgestattet, der eine Reichweite von rund 602 Kilometern bietet. Ein kompakteres 55-kWh-Batteriepaket soll später im Jahr auf den Markt kommen.
Der Hinterradantrieb ist mit einem Einzelmotor ausgestattet, der 281 PS leistet, während der Allradantrieb mit zwei Motoren ausgestattet ist, die zusammen 335 PS leisten. Allerdings hat die AWD-Version eine geringere Reichweite von etwa 565 Kilometern bei voller Ladung. Beide Versionen können Wechselstromladungen mit bis zu 11 kW aufnehmen und bieten eine schnellere Gleichstromladung – 135 kW für das RWD-System und 185 kW für das AWD-Modell.
Die Ford-Produktionsikone in Köln, Deutschland, wird derzeit für 2 Milliarden Euro umgebaut und in ein bedeutendes Produktionszentrum für Elektrofahrzeuge umgewandelt. Mit einer Kapazität von über 250.000 Fahrzeugen pro Jahr wird diese Anlage einen wesentlichen Beitrag zu Fords europäischen Elektrifizierungszielen leisten. Noch in diesem Jahr soll neben dem Explorer die Produktion eines zweiten Elektro-Crossovers auf Basis der MEB-Plattform beginnen.
Die Investition, die Ford in die Long Range Ferrophosphate (LFP)-Technologie getätigt hat, geht über das reine Explorer-Modell hinaus. Jetzt haben europäische Käufer des Ford Mach-E, des mittelgroßen SUV von Ford, die Möglichkeit, eine LFP-Batterie von Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL) zu erwerben, dem chinesischen Unternehmen, das die Batteriezellen für den Explorer liefert. Ford und CATL arbeiten beim Bau eines US-amerikanischen Werks zur Herstellung von LFP-Batterien zusammen, das voraussichtlich bis 2026 in Betrieb gehen wird.
Ford ist nicht der Einzige, der auf LFP-Batterien umsteigt. Stellantis ist ein weiterer Autohersteller, der diese Technologie in Betracht zieht. Sie könnten mit CATL für eine europäische Gigafabrik zusammenarbeiten. Ebenso plant die Batterietochter des Mercedes-Benz-Konzerns, ACC, die Herstellung von LFP-Batterien in ihrem deutschen Werk. Da der globale Automobilsektor auf Elektroantrieb umsteigt, erfreuen sich LFP-Batterien aufgrund ihrer Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit im Vergleich zu herkömmlichen NMC-Batterien zunehmender Beliebtheit.
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2024-06-06 20:06