Porsche erläutert das kabellose Laden des elektrischen Cayenne

Normalerweise bedeutet der Besitz eines Elektroautos, dass man jedes Mal, wenn man es aufladen muss, ein Ladekabel anschließen muss. Obwohl es nicht allzu kompliziert ist, ist es eine Aufgabe, die Fahrer regelmäßig erledigen müssen. Porsche will dies mit dem neuen Cayenne Electric beseitigen. Sie führen ein System ein, das es dem Auto ermöglicht, sich automatisch aufzuladen, ohne dass jemand ein Kabel anschließen muss.

Induktives Laden ist eine kabellose Technologie, die vielen Menschen bereits bekannt ist – es handelt sich um die Art und Weise, wie Smartphones auf kabellosen Ladepads aufgeladen werden. Porsche hat diese Technologie nun auf größere Fahrzeuge wie SUVs ausgeweitet. Sie sind der erste Automobilhersteller, der diese Art des kabellosen Ladens direkt als Option beim Kauf eines Neuwagens anbietet.

Dieses Ladesystem ist bemerkenswert einfach zu bedienen. Im Gegensatz zu vielen anderen ist kein sperriges Wandgerät erforderlich. Stattdessen wird eine flache Unterlage verwendet, die direkt auf dem Boden Ihrer Garage oder Ihres Parkplatzes liegt. Das Pad selbst ist recht kompakt und misst etwa 46 Zoll lang, 31 Zoll breit und nur 2,4 Zoll hoch.

Die Einrichtung des Systems ist einfach: Schließen Sie einfach die Bodenplatte an eine Stromquelle an und schon kann es losgehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Systemen gibt es keine beweglichen Teile wie Roboter. Der Rest der Technik befindet sich im Inneren des Autos – eine Empfangseinheit ist unter dem Porsche Cayenne Electric direkt hinter der Vorderachse positioniert.

Diese beiden Komponenten arbeiten zusammen, um Strom drahtlos zu übertragen. Bevor Strom fließen kann, müssen die Bodenplatte und das fahrende Auto miteinander verbunden werden – dazu tauschen sie Informationen über WLAN aus, darunter ein sicheres Passwort, um unbefugten Energieverbrauch zu verhindern.

Als Forscher in diesem Projekt habe ich untersucht, wie automatisierte Parkassistenz funktioniert. Sobald das Auto die Parklücke mithilfe des Nummernschilderkennungssystems erfolgreich identifiziert, aktiviert es eine hilfreiche Parkfunktion. Konkret schaltet der Bildschirm des Porsche Communication Management (PCM) auf die Parkansicht um und nutzt die Kameras und Sensoren des Fahrzeugs, um seine Position visuell anzuzeigen. Um den Fahrer zu unterstützen, zeigen wir auf dem Bildschirm einen grünen Punkt an, der das Auto selbst darstellt, und einen grünen Kreis, der die Position der Ladespule auf dem Boden anzeigt.

Der Fahrer führt das Auto, bis eine Markierung mit einem Ziel übereinstimmt, was das Einparken erleichtert. Diese Technologie ähnelt der Technologie, die in schlüssellosen Zugangssystemen verwendet wird, und fühlt sich natürlich an, fast wie ein Spiel. Sobald das Auto geparkt ist und die Bremse angezogen ist, beginnt es selbstständig aufzuladen.

Die Porsche-Ingenieure standen vor einer großen Herausforderung: Das kabellose Laden von Mobiltelefonen verbraucht sehr wenig Strom, das kabellose Laden einer großen SUV-Batterie dagegen viel. Um dies zu überwinden, modifiziert das System den elektrischen Strom.

Normaler Strom aus Steckdosen wechselt entweder 50 oder 60 Mal pro Sekunde. Die Porsche-Bodenplatte wandelt diesen in Gleichstrom und dann wieder in Wechselstrom um, allerdings mit einer viel schnelleren Geschwindigkeit – 85.000 Zyklen pro Sekunde. Durch diesen schnellen Wechsel entsteht ein starkes Magnetfeld zwischen einer Spule im Boden und einer Spule im Fahrzeug. Diese hohe Geschwindigkeit ermöglicht es dem System, Energie drahtlos über einen Luftspalt von bis zu 18 Zentimetern zu übertragen.

Dieses System ist bemerkenswert effizient und behält einen Wirkungsgrad von über 90 % bei, selbst wenn Strom durch die Luft gesendet wird. Außerdem ist es sehr fehlerverzeihend – Sie müssen nicht präzise einparken. Das System kann auch dann noch laden, wenn das Auto bis zu 10 Zentimeter außermittig steht. Intelligente Software erkennt automatisch die Position des Fahrzeugs und passt die Leistung entsprechend an.

Als Forscher, der sich mit Hochspannungssystemen beschäftigt, steht Sicherheit für mich an erster Stelle. Bei der Übertragung von Elektrizität durch die Luft besteht die reale Gefahr, dass Gegenstände das Feld stören. Wenn ein Metallgegenstand – etwa ein Schlüssel oder eine Münze – auf die Bodenplatte in der Nähe des Geräts fällt, kann er sich schnell erhitzen, ähnlich wie eine Pfanne auf einem Induktionskochfeld heiß wird. Deshalb haben wir ein Erkennungssystem auf der Bodenplatte installiert. Es sucht ständig nach Fremdkörpern und schaltet das System automatisch ab, wenn es etwas findet, um Überhitzung und mögliche Gefahren zu vermeiden.

Das Auto verfügt außerdem über ein Sicherheitssystem, das Bewegungen erkennt. Wenn während des Ladevorgangs ein Haustier oder eine Person in der Nähe der Unterseite des Fahrzeugs erkannt wird, stoppt es den Vorgang automatisch. Darüber hinaus werden spezielle Abschirmungen und magnetische Materialien verwendet, um das Ladefeld zu konzentrieren, die elektronischen Komponenten des Fahrzeugs zu schützen und sicherzustellen, dass alles innerhalb der festgelegten elektromagnetischen Grenzen sicher funktioniert.

Diese neue Technologie ermöglicht das vollständig automatisierte Fahren. Porsche entwickelt Systeme, die es Autos ermöglichen, Aufgaben selbstständig zu erledigen. Bald könnten Autofahrer vielleicht einfach aus ihrem Auto aussteigen und es mit einer Telefon-App nach Hause schicken. Beispielsweise könnte der vollelektrische Cayenne selbstständig in die Garage fahren, sich zum Aufladen positionieren und seine Batterie aufladen – alles ohne Zutun des Fahrers.

Als Fahrer eines Elektrofahrzeugs denke ich immer über das Aufladen nach. Toll, dass Porsche versucht, die Dinge noch einfacher zu machen. Im Moment haben wir unterschiedliche Ladestufen. Stufe 1 ist so, als würde man etwas an eine normale Steckdose anschließen – superlangsam. Level 2 ist schneller und benötigt normalerweise eine eigene Box in Ihrer Garage. Was Porsche anstrebt, ist das Beste aus beiden Welten: die Geschwindigkeit eines Level-2-Ladegeräts, aber mit dem Komfort, einfach zu parken und anzuschließen – keine spezielle Ausrüstung erforderlich!

BesonderheitEbene 1 – Standard-OutletEbene 2 – Kabelgebundene WallboxPorsche Induktives Laden
Leistungsabgabe1,2 kW – 1,4 kW7 kW – 22 kW (11 kW ist Standard)11 kW
Stromspannung120 Volt/240 Volt240 VoltUmgestellt auf 85 kHz Wechselstrom
LadezeitEs kann Tage dauern, bis der Akku vollständig aufgeladen istVollständige Aufladung meist über NachtEntspricht Level 2
FahreraktionKabel manuell herausnehmen, Anschluss öffnen, einsteckenKabel manuell abwickeln, Anschluss öffnen, einsteckenEinfach parken und weggehen
InstallationNutzt vorhandene HaushaltssteckdosenErfordert einen ElektrikerErfordert eine professionelle Installation der Bodenplatte
Effizienz85 % bis 90 %90 % bis 95 %>90 %
SicherheitStandard-Leistungsschalterschutz.FI-Schutzschalter und Schutzschalter.Objekterkennung & automatische Abschaltung.

Tests zeigen, dass das kabellose Ladesystem des Porsche Cayenne überraschend schnell ist. Früher war das kabellose Laden viel langsamer als mit einem Kabel, aber der Cayenne liefert die gleiche Ladegeschwindigkeit – bis zu 11 kW – ohne Kabel. Der einzige Unterschied besteht darin, dass anstelle eines an der Wand montierten Ladegeräts ein im Boden eingebautes Ladepad erforderlich ist.

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2025-11-14 13:25